Was versteht man unter Krise?

 

Definition:
Es gibt verschiedene Definitionen für Krisen. Nach Cullberg (1978) versteht man unter psychosozialer Krise „den Verlust des seelischen Gleichgewichts, den ein Mensch verspürt, wenn er mit Ereignissen und Lebensumständen konfrontiert wird, die er im Augenblick nicht bewältigen kann...“.
Es handelt sich um ein Missverhältnis zwischen Belastungen und Ressourcen, das eine erfolgreiche Bewältigung unmöglich erscheinen lässt. Unterscheiden kann man zwischen traumatischen Krisen und Lebensveränderungskrisen. Traumatische Krisen sind plötzliche, meist unvorhergesehene Schicksalsschläge.

Zum Beispiel:

  • Tod eines Nahestehenden im persönlichen oder beruflichen Umfeld,
  • bekannt werden von lebensbedrohenden Krankheiten,
  • Vergewaltigung,
  • Unfälle,
  • Katastrophen (Hochwasser, Feuer, Terroranschläge,..),
  • plötzliche Beziehungsbedrohung wie Untreue oder Trennung, ...

 

Lebensveränderungskrisen
setzen im Gegensatz dazu nicht schlagartig ein, sondern entwickeln sich innerhalb einiger Tage bis Wochen. Nach einer Konfrontation mit dem problematischen Ereignis kommt es, sofern gewohnte Lösungsstrategien wirkungslos bleiben, zu dem Gefühl des Versagens, zum Ansteigen von Spannung und Unbehagen. Es handelt sich dabei um Situationen, die allgemein zum Leben gehören.

Zum Beispiel:

  • Verlassen des Elternhauses,
  • schulische oder berufliche Veränderung,
  • Gefährdung des Arbeitsplatzes,
  • Arbeitslosigkeit, Pensionierung, ...

 

Veränderungskrisen können in jeder Phase beendet werden, sofern Bewältigungsstrategien entwickelt werden oder der Krisenanlass wegfällt.

Krisen im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz:
Jede Krisensituation, welche direkte Auswirkung auf die persönliche Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz hat, kann Anlass für die Inanspruchnahme unterstützender Maßnahmen in der psychologischen Servicestelle sein.

Verantwortlich für diese Seite:
Mag.a Monika Binder